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Dienstag, 29. Januar 2013
Kapitel 1
jod15, 13:01h
Reifenquitschen und lautes gehupe hohlte mich aus meinen Gedanken. Die Gänsehaut an meinen Armen legte sich langsam wieder, mein pochendes Herz beruigte sich und mein im Rhythmus tippender Finger entspannte sich. Natürlich würde jetzt alles besser. Ich würde weggehen. Vielleicht, nein höchstwarscheinlich, würde ich nie wieder zurück kommen. Und das lag nicht nur daran, dass meine Tante Simone es so wollte. Nein, auch ich wollte es so. Keine Albträume mehr, keine Schuldgefühle! Und schon wieder war ich in Gedanken. Ich kniff mir in den Arm, setzte mich auf und massierte meine steifen Glieder. Los jetzt. Das Autohupen unten im Hof wurde immer lauter. „Komm endlich“, schrie eine heiserne Stimme. Sie gehörte Elisabeth, unserer, ich meine meiner Haushaltshilfe. Sie würde sich einen anderen Job suchen. Einen besser bezahlten. Sie würde das alles hier vergessen, wie ein schlecht geschriebenes Buch, von dem man ein bisschen mehr erwartet hatte. Mehr Aktion. Mehr Leidenschaft.Denn das einzige was sie hier gehalten hatte, war weder das Geld, noch der Job. Es war mein Vater. Sie hatte ihm immer mit diesem „ich tue was immer du von mir verlangst“ Blick angeschmachtet. Sie ekelte mich an. Schließlich wusste sie genau das ihn der Tod meiner Mutter innerlich so aufgefressen hatte, das er sich nie wieder auf eine Beziehung hätte einlassen wollen. Und schon garnicht mit einer seiner Angestellten. Sie juckte das wenig. Vielleicht hoffte sie einestages seine Unbeholfenheit ausnutzen zu können. Was wollte sie eigentlich noch hier? Fühlte sie sich schuldig mir in dieser schweren Zeit bei zu stehen? Das ich nicht lache! Elisabeth? Sie war warscheinlich froh, das mal nicht alles nach meiner Pfeife tanzte.
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